Kollwitzstrasse 52 | Berlin-Prenzlauer Berg
Informationen zur Geschichte des Hauses Kollwitzstraße 52 in Berlin, Prenzlauer Berg
Daten zur Chronologie des Hauses
1872 - 1942 | 1943 - 1990 | 1990 – 1999 | seit 2000
27.09.1873 Der Deutsch-Holländische Actien-Bauverein stellt einen Antrag auf Baugenehmigung für drei Wohnhäuser.
09.10.1873 Durch das Königliche Polizei-Präsidium III.Abteilung wird der „Bau-Erlaubniß-Schein Nr. 3238“ für den o.g. Verein ausgestellt, Wohnhäuser in 'unbenannter Straße' zu errichten. Die zu bauenden Häuser sollen 4 Meter breite Vorgärten erhalten. (Reste davon sind vor einigen Gebäuden in der Kollwitzstraße noch zu finden, u.a. auch vor dem Haus Nr. 53 gegenüber)
10.05.1874 Nunmehr liegt ein Bauerlaubnisschein Nr. 960 vom 10.Mai 1874 vor, dem aber bereits eine erste Rohbau-Abnahme am 24. April vorausging. Dabei wurde "der Beginn des Putzens .... auf den 5. Juni 1874 festgesetzt".
10.12.1874 Ein Registraturbescheid für die Weissenburger Straße 25 wird ausgestellt.
  Zwischendurch findet sich in den Akten eine Bauzeichnung für ein "Abtrittsgebäude" auf dem Hof (mit direkt darunter befindlicher Grube!). D.h. gab es ursprünglich keine Bäder und Toiletten in den Wohnungen.
07.07.1875 Letzte Rohbauabnahme für das Wohnhaus Weissenburger Straße 25 (fünfundzwanzig).
13.06.1876 Lt. Eintragung beim Königlichen Stadtgericht, Grundbuch-Amt Nr.14; in Band 96 Nr.4779, verkauft jetzt ein Kaufmann Max Stecker das Haus an den Rentier Carl Gottlieb Brüning.
07.10.1876 Brüning verkauft an Julius Franz Grotzky.
09.10.1877 Grotzky verkauft an Gustav Schultze. Im Rahmen dieses Verkaufs ist zum ersten Mal von der "Weißenburger Straße 22, früher 25" die Rede.
17.11.1883 Schultze stellt einen Antrag zum Bau eines Stall- und Remisengebäudes.
20.08.1893 Ein Feuer wird in einer im Keller gelegenen Schneiderwerkstatt, die zugleich als Wohnung dient, gemeldet. Es brannten eine "Schleife und Gardinen". Laut Bericht der Feuerpolizei entstand kein Schaden am Hause.
14.09.1893 Eine "Entwässerungs-Zeichnung zur Genehmigung zum Anschluß an die Kanalisation" wird eingereicht.
07.1893 Mit diesem Datum ist eine Zeichnung zur Anlage eines eisernen Wurstkessels und von Räucherkammern im Keller des Vorderhauses (unter der Durchfahrt und hinten links davon) versehen.
30.10.1897 Eine Ladeneinrichtung im linken Seitenflügel II.Stock wird als vorhanden amtlich registriert.
23.11.1897 Es wird ein Antrag auf Genehmigung einer Duscheinrichtung (bzw. Badestube) für dieselbe Wohnung gestellt.
  Kurz drauf (kein genaues Datum) gibt es einen Antrag auf die Einrichtung eines "Schauspindes" im Vordergarten links.
06.06.1900 Amtliche Registrierung eines Bades im rechten Seitenflügel I.Stock. Dazu liegt eine "Formular für gebührenpflichtige Baugenehmigung zu Badestube und Bedürfnisanstalten (mit Zeichnung)" vor (datiert 3. September 1900). 1901 erfolgt das gleiche für eine Hochparterre-Wohnung.
07.01.1903 Eine mit diesem Datum versehene Zeichnung mit einem Prüfvermerk durch die Baupolizei gehört zu Anträgen zur Einrichtung von Wohnungen "im früheren Stall- und Remisengebäude".
05.06.1908 Einer (im Haus ansässigen?) Firma wird eine Aufforderung zugestellt, zwei Firmenschilder aus dem Vorgarten zu entfernen.
   
27.05.1913 Das Haus geht testamentarisch an die Erben von Gustav Schultze über.
31.07.1923 Die Erben verkaufen das Haus an W. Gerard.
1925 Gerard verkauft für 51.000.- Reichsmark an den Glasermeister Salomon Rotholz.
06.09.1935 In einer Zwangsversteigerung geht das Haus für 76.930.- RM an die Hauptgläubigerin von Rotholz, Frau Margarita Reichardt, geb. Cohen. Margaritha Reichardt, geboren in Peru, ist mit dem Künstler Wilhelm Reichardt verheiratet.
1937 Das Haus wird von der Kommerzienrätin Frickert gekauft. Der Kaufpreis beträgt nach dem Schreiben eines Maklers vom 23. März 1937 93.500,- RM.
1938 Für den 1. Januar 1938 wird der Einheitswert des Hauses mit 71.900.- RM festgestellt. Der Feuerversicherungswert beträgt zu diesem Zeitpunkt 226.300.- RM.
ab 1940 In den kleinen Textilbetrieben, die seit einigen Jahrzehnten in den großen Wohnungen des Hauses z.B. Bademäntel und Hausschuhe fertigen, arbeiten über die Kriegsjahre hinweg etliche Zwangsarbeiter. (Quelle: Museumsverbund Pankow)
15.10.1942 Das letzte Datum in der (Vorkriegs-) Hausakte. Die Besitzerin stellt einen Antrag für den Bau eines provisorischen Schuppens im Hof als Ersatz für den Luftschutzkeller. Dieser Antrag wird aus Gründen des Materialmangels nicht genehmigt.
  (Das Gebäude ist hier zuletzt eingetragen im Grundbuch Band 83 Blatt 2473 Schönhausertorbezirk.)
   
  > 1943 – 1990
   
 

Quellenangabe: Soweit nicht anders vermerkt: Bauakte zum Haus Kollwitzstr. 52/Berlin, eingesehen im Bezirksamt Prenzlauer Berg/Berlin (Heute: „Pankow“) im Januar 1991.

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